Produktion

Industrie 4.0 nutzt bereits bestehende Kerntechnologien, nämlich

  • Prozessautomation
  • Logistik
  • vertikale Unternehmensintegration bzw. unternehmensübergreifende / Integration Vernetzung
  • IT Technologien (Vernetzung, Autonomik, Cyberphysikalische Systeme, intelligente Produkte, smart sensors etc.) als zentraler Umsetzungshebel

Die Neuartigkeit dieser Technologien ist kein Merkmal von Industrie 4.0, jedoch die Massivität und Konsequenz, mit der diese Technologien eingesetzt werden. Industrie 4.0 beschreibt also keine neuen Technologien und deren Auswirkungen, sondern die konsequente Anwendung bestehender Kern-Technologien. Kennzeichnend ist die extrem stark ausgeprägte Kopplung von positiven Auswirkungen und Chancen mit kritischen Folgen und noch nicht voll absehbaren Risiken. Diese Kerntechnologien haben in ihrer konsequenten Anwendung massive Auswirkungen (positiv wie negativ) auf unterschiedliche technische, rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte.

Operative Risiken liegen darin, dass Unternehmen ihre Prozesse zu spät, zu unzulänglich, nicht sicher oder nicht kundenfreundlich gestalten und damit an funktionaler Qualität und Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Risiken bestehen auch im Vertrauensverlust in die eigenen Produkte, know-how-Verlust und technologischer Durchdringung,  in der IT-Security, der Kompromittierung der eingesetzten IT-Systeme mit Folgen für Know-How-Schutz, unkontrollierte technische Prozesse in vertikaler Integration, mögliche Havarien und Schäden (safety–security Kopplung). Die Abschätzung der Technikfolgen ist schwierig, das Risikomanagement muss entsprechend angepasst werden.

Die operativen Chancen liegen in der Erhöhung von Effizienz und Leistungsfähigkeit in den Prozessen der Fertigung, Logistik und Kundenbetreuung. Chancen bieten also nahtlose Wertschöpfungsketten über Unternehmensgrenzen hinweg, personalisierte Produkte (Losgröße 1) und flexible Produktion. Besser strukturiert sind Unternehmen attraktivere Anbieter als ihre Wettbewerber.